«Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.» – Afrikanisches Sprichwort
Dieses Sprichwort beschreibt die Sauberkeitsentwicklung von Kindern sehr passend, denn sie ist ein Reifungsprozess in Nervenbahnen und Anatomie. Bevor ein Kind rein körperlich nicht in der Lage ist, Blase oder Darm bewusst wahrzunehmen und darauf zu reagieren, beschleunigt weder zwanghaftes Üben noch eine gezielte Sauberkeitserziehung den Weg zur Windelfreiheit.
Die Phase des Trockenwerdens kann sehr unterschiedlich stattfinden. Einige Kinder entdecken den Spass am Toilettengang bereits in jungen Jahren und freuen sich über ihre Erfolge. Sie ersetzen die Pampers schnell durch Unterhosen und der Übergang verläuft problemlos, fast auf Knopfdruck. Dann gibt es Kindern, da möchte das Trockenwerden einfach nicht so reibungslos funktionieren.
Jedes Kind hat ein individuelles Tempo. Lassen Sie Ihrem Kind die Zeit, bis es für den neuen Entwicklungsschritt physisch bereit ist.
Es gibt einige Anzeichen, dass ihr Kind am Trockenwerden interessiert ist
- Ihr Kind betätigt die Toilettenspülung.
- Ihr Kind signalisiert Ihnen, wenn die Pampers «voll» sind und Neue möchte.
- Ihr Kind möchte sich auf den Hafen oder die Toilette setzen, genauso wie die Grossen.
- Die Windel kann 3-4 Stunden trocken sein.
- Das Wickeln wird zum Kraftakt. So kann es sein, dass Ihr Kind Ihnen signalisieren möchte, dass es in diesem Bereich selbständig werden will.
- Ihr Kind befasst sich mit den Ausscheidungsorganen
Wir sehen also, dass die pubertierenden Kinder sehr viel in ihrem täglichen Rucksack mitschleppen.
Tipps und Tricks zum Trocken werden
- Gemeinsam mit Ihrem Kind Unterhosen kaufen, die ihm gefallen
- Ihr Kind soll sich selbständig An- und Ausziehen können. Sorgen Sie dafür, dass die Kleider kein Hindernis für Ihr Kind darstellen. Vermeiden Sie daher Knöpfe oder komplizierte Verschlusssysteme
Motivieren Sie Ihr Kind und helfen Sie ihm, an den Toilettengang zu denken. Das kann schon mal schnell untergehen im aktiven Spiel! Vermeiden Sie so «Unfälle» und begleiten Sie Ihr Kind auf dem Weg zum windelfrei sein. Reagieren Sie bei «Unfällen» wertfrei und unterstützen Sie Ihr Kind beim Kleiderwechsel. Erklären Sie, dass es nicht so schlimm ist und Sie Ihrem Kind helfen.
Beginnen Sie ausserdem erst einmal zuhause damit, die Windel abzulegen. Ziehen Sie beim Mittagsschlaf oder auch in der Nacht die Windel sicherheitshalber noch an. Wenn diese nach dem Schlaf jeweils trocken ist, können Sie damit beginnen, diese erst einmal beim Mittagsschlaf wegzulassen. Freuen Sie sich über die Erfolge Ihres Kindes mit – es ist ein grosser Schritt in Richtung «älter werden».
Begleiten Sie Ihr Kind konsequent und liebevoll auf der natürlichen Entwicklung des Trocken Werdens. Bieten Sie eine stützende Hand und lassen Sie das Thema nicht überhandnehmen. Jedes Kind wird diesen Schritt zu seiner Zeit von allein meistern.
Buchtipps
- «Was hast Du in der Windel?» von Sandra Grimm/ Sabine Kraushaar
- «Der Baby Waschbär braucht keine Windel mehr.» Brita Sabbag/ Igor Lange
- «Conni geht aufs Töpfchen.» Liane Schneider/ Janina Görrissen
- «Der kleine Zauberer Windelfutsch.» Bärbel Spathelf/ Susanne Szensy
Gemeinsam zum Ziel
Begleitet Sie zuhause aktuell das Thema des Trockenwerdens? Stehen Sie vor einer Herausforderung und wünschen sich Unterstützung? Gerne gebe ich Ihnen weitere wertvolle Tipps, um diese Zeit erfolgreich zu meistern. Ich freue mich auf Ihre Kontaktaufnahme.